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Studie zeigt: Darum machen Videospiele schlau!

Zocken macht schlau
© Getty Images/PhotoAttractive

Eine Studie der britischen Wohltätigkeitsorganisation "National Literacy Trust" hat herausgefunden, dass Videospiele Kinder in vielen Bereichen des Lebens fördern.

Die Organisation, deren Ziel es ist, benachteiligte Kinder beim Lesen und Schreiben zu unterstüzen, stellte fest, dass das Spielen von Videospielen klare Vorteile für Kinder bringt: Es könne die Lesekompetenz, die Kreativität und die Empathie junger Menschen fördern. Außerdem verbesserte Zocken laut Eltern auch das geistige Wohlbefinden junger Menschen während des Lockdowns.

Videospiele können Interesse am Lesen wecken

Die Ergebnisse entnimmt die Organisation zwei Umfragen: Eine wurde zwischen November und Dezember 2019 mit insgesamt 4.626 jungen Menschen im Alter von 11 bis 16 Jahren aus ganz Großbritannien durchgeführt. Eine weitere Umfrage unter jungen Menschen und Eltern wurde während des COVID-19-Lockdowns durchgeführt, um Änderungen des Verhaltens junger Menschen in Bezug auf Videospiele und ihre Lesekompetenz zu erfassen. Zwischen Mai und Anfang Juni 2020 nahmen daran 3.817 jungen Menschen im Alter von 11 bis 18 Jahren und 826 Eltern junger Menschen in dieser Altersgruppe teil.

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Das überraschende Ergebnis: Videospiele können jungen Menschen einen Weg zum Lesen ebnen und das Vertrauen in ihre Lesefähigkeiten verbessern. 79,4 % der jungen Menschen, die Videospiele spielen, lesen einmal im Monat Materialien zu Videospielen, darunter die Kommunikation im Spiel selbst (39,9 %), Rezensionen und Blogs (30,5 %), Bücher (21,8 %) und Fanfiction ( 19,4 %) Jeder Dritte, der Videospiele spielt, glaubt, dass das Spielen von Videospielen ihn zu einem besseren Leser macht.

Videospiele fördern die Kommunikation

3 von 5 der Jugendlichen, die Videospiele spielen, schreiben einmal im Monat etwas über Videospiele, einschließlich Videospielskripten (27,5 %), Ratschlägen, um anderen Spielern zu helfen (22, 1%), Fanfiction (10,8 %) und Blogs oder Bewertungen (8,0 %). Dadurch wird auch die Schreibkompetenz der Jugendlichen gefördert. Generell seien Videospiele gut für die Kommunikationsfähigkeit: 76,3 % der befragten jungen Menschen sprechen mit ihren Freunden über Videospiele. Die Kinder sagten, dass das Spielen von Videospielen ihnen hilft, soziale Verbindungen sowohl im „echten Leben“ als auch online aufzubauen.

Zocken stärkt die Empathie und steigert psychisches Wohlbefinden

Auch wenn sich noch immer hartnäckig das Gerücht hält, dass Videospiele aggressiv und dumm machen, zeigt die Studie genau das Gegenteil. Laut National Literacy Trust stärkt es viel mehr die Empathie der Kinder: 2 von 3 der Befragten sagten, dass das Spielen von Videospielen ihnen helfe, sich vorzustellen, jemand anderes zu sein.

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Auch gaben viele der jungen Menschen an, dass das Spielen von Videospielen ihnen hilft, mit Stress und schwierigen Emotionen umzugehen oder ihnen zu entkommen. Vor allem während des Lockdowns war das hilfreich: Mehr als die Hälfte (55,6 %) der Eltern gaben an, dass ihr Kind im Rahmen eines Videospiels während des Lockdowns mit Familie und Freunden geplaudert hat. Die Eltern sind davon überzeugt, dass diese Art der Kommunikation für das psychische Wohlbefinden ihres Kindes hilfreich war.

Chancen für die Corona-Krise

Dass die Ergebnisse der Studie gerade in der aktuellen Zeit sehr wichtig sind, betont Jonathan Douglas, Geschäftsführer von National Literacy Trust: „Wir wissen, dass Videospiele für so viele Kinder, Jugendliche und Familien in ganz Großbritannien ein Teil des Alltags sind. Covid-19 hat die Alphabetisierung und das Lernen junger Menschen in den letzten Monaten erheblich beeinträchtigt, und wir möchten sicherstellen, dass nichts unversucht bleibt, wenn es darum geht, neue und innovative Wege zu finden, um ihre Alphabetisierung zu unterstützen, wenn sie im September zur Schule zurückkehren."

Lisa Purrio

Auf die richtigen Spiele achten

Die Studienergebnisse bedeuten natürlich nicht, dass eure Kinder jetzt den ganzen Tag zocken sollen, um schlauer zu werden. Wie in so vielen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Alles in Maßen. Denn Videospiele können Face-to-Face-Kommunikation und Bewegung an frischer Luft nicht ersetzen. Trotzdem nimmt es manchen Eltern vielleicht ein wenig das schlechte Gefühl, wenn ihre Kinder begeisterte Gamer*innen sind. Denn unsere Gesellschaft verurteilt dieses Hobby auch heute noch – leider!

Entscheidend ist natürlich auch, welche Spiele euer Nachwuchs spielt. Dafür hat die Organisation mit Hilfe vom Familienvideospielexperten Andy Robertson eine Liste von Spielen zusammengestellt, die ein hohes Potenzial haben, die Lesekompetenz von Kindern zu fördern. Darunter finden sich bekannte Titel wie Halo, die Sims, Zelda oder Animal Crossing. Außerdem solltet ihr immer einen Blick auf die Altersempfehlung haben.

Lisa Purrio

Noch gemütlicher haben es kleine und große Zocker*innen übrigens mit einem passenden Gaming-Teppich:

Diese fünf Spiele können wunderbar helfen, wenn euch mal so richtig langweilig ist.

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